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Daum meets Durnwalder

Daum meets Durnwalder Helmut Moling


Luis Durnwalder – öffentlich und privat

Der Altlandeshauptmann zu Gast beim Kiwanis Club Brixen



Eines der Highlights im laufenden Vereinsjahr des Kiwanis Club Brixen war sicherlich das Treffen mit Altlandes­hauptmann Dr. Luis Durnwalder, das am 21. April 2016 im Raiffeisensaal in Brixen stattfand und zu dem der Präsident Florian Zerzer nicht nur die Brixner Kiwanis-Mitglieder, sondern auch die Vertreter anderer Clubs aus Bozen und Bruneck sowie zahlreiche interessierte Gäste begrüßen konnte. Nach einer kurzen Präsentation der weltweit agierenden Kiwanis-Organisation durch den LT. Governor Werner Bachmann kam der bekann­te Moderator Eberhard Daum rasch zur Sache: er führte mit dem Altlandeshauptmann ein fast anderthalb Stunden langes Interview, in welchem zahlreiche Argumente behandelt wurden: von der Flücht­lingsfrage und der damit verbundenen drohenden Schließung des Brenners durch Österreich („nachdem ich 1998 mitgeholfen habe, den Grenzbalken wegzuräumen, hätte ich mir das nie träumen lassen“) über die Zukunft der Europa­region Tirol (die er nicht „am Ende“ sieht), hin zum zweiten Autonomiestatut, das „viele Enttäuschte“ generieren wird: er vertrat die Meinung, dass man sich als Minderheit „immer wehren muss“, denn „die Staatssprache ist immer stärker“: der „Sprachen­vermischung“ müsse man Einhalt gebieten, und der Proporz im öffentlichen Dienst bleibt für ihn „unverzichtbar“. Natürlich müsse man Verbesserungschancen wahrnehmen und versuchen, neue Kompetenzen vom Staat zu erhalten (zum Beispiel das Polizeiwesen), aber „der Konvent bringt nicht das, was viele erhoffen“.

Aber nicht nur politische Themen kamen zur Sprache, viel mehr gab Luis Durnwalder viel an persönli­chem preis: Auf die Frage, wie es ihm nach Ablauf seines Mandates ergangen sei und wie er den „Machtverlust“ verkraftet habe, meinte der „LH a.D.“ („a.D. steht für Luis Durnwalder“): er bestünde aus Kopf, Herz und Händen: der Kopf wisse, dass das Mandat beendet sei, das Herz aber wolle dies nicht immer akzeptieren, denn „Politik ist eine Leiden­schaft, die man nicht einfach ablegen kann“, und „man möchte schon oft noch mitmischen“, und die Hände seien gesund und möchten „was tun“, denn er fühle sich gesund. Seine Stärke sei stets seine „Entschei­dun­gsfreudigkeit“ gewesen, und dafür sei er bei der breiten Bevölkerung gut angekommen. Auf die Frage, was ihm nun am meisten fehle, meinte er spontan: Mitarbeiter! Er als „Büroinvalide“ müsse nun alle Texte selbst recherchieren und schreiben, und dabei tue er sich oft sehr schwer, da er „den Computer nicht gut beherrsche“. Was ihm hingegen gar nicht abgehe, sei das „tägliche Frühaufstehen um halb fünf Uhr früh“.

Dann wollte Eberhard Daum wissen, warum er nie einen Nachfolger aufgebaut habe: dies „hätte sich nie erge­ben“: manche, die wollten, hätte er für nicht geeignet erachtet, manche seien ihm „abhanden gekommen“, andere, die er gerne gesehen hätte, hätten dankend abgelehnt. Als sich Arno Kompatscher als sein Nachfolger herauskristallisierte, war er „einverstanden, denn Kompatscher ist intelligent, sprachbegabt und hat große Verwaltungserfahrung“. Auf seine Menschenkenntnis angesprochen, meinte Luis Durnwalder, er sehe in jedem Menschen zunächst das Gute: allerdings sei er oft enttäuscht worden (als er z.B. Bürgschaften übernommen hat); und über „Freunde“ meinte er, „95% seien mit seinem Amt befreundet gewesen, 5% mit ihm“. Auch sein Kontakt zu den Medien sei nicht immer konfliktfrei gewesen: als Politiker sei man auf die Medien angewiesen, denn „ohne die Medien kann man seine Ideen nicht verkaufen“: er habe einerseits der Presse viel zu verdanken, andererseits habe zu bestimmten Zeiten gerade die auflagenstarke „Dolomiten“ Kampagnen gegen ihn gestar­tet, die ihn sehr getroffen hätten.

Es kamen dann in der Folge noch ein paar weitere Thema zur Sprache: zum Flughafen meinte Luis Durnwalder, das „Land brauche einen gut funktionierenden Flughafen“; die dreisprachige, auf das ganze Land verteilte Universität sei zwar „sein Kind“, er sei aber damit, wie sie sei, nicht ganz zufrieden, denn „sie sei nicht mehr dreisprachig, sondern nur mehr englisch mit etwas deutsch und italienisch“; zum „SEL-Skandal“ müsse man festhalten, dass ihm die „Heimholung des Stromes“ gelungen sei: die Fehler, die dann bei der Neuaus­schrei­bung gemacht wurden, seien nicht auf den LH zurückzuführen, und im Übrigen sei LR Laimer ein „ausge­zeich­neter Landesrat“ gewesen, der „viel für die Südtiroler Energie geleistet habe“. Das „Benko-Projekt“ in Bozen befürworte er, denn schließlich hätte die Stadt Bozen 20 Jahre Zeit gehabt, etwas in diesem Viertel zu verbes­sern, sie habe aber eben „nichts entschieden“.

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